Wer das Gruseln lernen will, muss sich nicht zwangsläufig Horrorfilme ansehen. Man kann auch das Buch von Arnold Angenendt, Ehe, Liebe und Sexualität im Christentum lesen. Da kann man genug ins Gruseln kommen und man bildet sich noch dabei.
Was der stets äußerst akribisch recherchierende Kirchengeschichtler in seinem von Fachleuten hoch gelobten Buch über gelebte und verdrängte Sexualität aus Vergangenheit und Gegenwart zusammengetragen hat, lässt einem zwischen Grauen und Ekel, Unverständnis und Entsetzen schwanken.
Angenendts großes Verdienst ist es, dass er mentalitäts- und sozialgeschichtliche Ansätze in die deutsche Geschichtsschreibung eingeführt hat. Diese Arbeitsweise prädestiniert ihn in besonderer Weise für ein solches Themenfeld. weiterlesen